Warum Me-Time mehr ist als ein Schaumbad


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Ich spreche in meinen Texten Frauen an. Aber auch als Mann und als Person, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugehörig fühlt, sollst Du Dich bitte angesprochen und Dich auf dieser Seite genauso wohlfühlen und Dich mit mir verbinden! (ich hoffe nur, Du magst rosa *grins*)

Kerze an, heißes Wasser, Badewanne. Endlich mal „Me-Time“, oder?
Du atmest auf, schließt kurz die Augen – und doch kreisen Deine Gedanken weiter: die To-Do-Liste, die Nachrichten, das schlechte Gewissen.
Komisch, oder? Du nimmst Dir Zeit für Dich – und fühlst Dich trotzdem nicht wirklich bei Dir.
Vielleicht, weil das, was wir unter „Me-Time“ verstehen, gar nichts mit dem zu tun hat, wonach wir uns eigentlich sehnen.
Was, wenn wahre Me-Time gar nicht mit Schaum beginnt – sondern mit etwas ganz anderem?

Es ist spät am Abend.
Du hast den Tag über funktioniert – E-Mails, Haushalt, Gespräche, Kompromisse.
Jetzt liegt endlich Ruhe über allem.

Du lässt heißes Wasser in die Badewanne laufen, zündest eine Kerze an, greifst zum Badezusatz mit „Calm“-Etikett.
Ein paar Minuten lang fühlt es sich gut an.
Dann fängt Dein Kopf wieder an zu rattern.

„Habe ich für morgen alles vorbereitet?“
„Ich sollte noch kurz …“
„Warum kann ich nicht einfach abschalten?“

Du seufzt.
Und genau da trifft Dich die Erkenntnis: Das hier – das ist keine Me-Time.
Das ist nur Stille ohne Verbindung.

Weil echte Me-Time nichts mit Schaumbad, Duftkerzen oder Selfcare-Trend zu tun hat.
Sondern mit der Frage, ob Du in dieser Zeit wirklich bei Dir bist.

Me-Time ist kein Wellness, sondern Selbstachtung

Wir haben verlernt, was Me-Time wirklich bedeutet.
Irgendwann hat jemand den Begriff in Pastellfarben verpackt, mit Duftkerzen dekoriert und ihn „Selfcare“ genannt.
Und wir dachten: Ah, so geht das also.

Aber wahre Me-Time beginnt nicht in der Wanne.
Sie beginnt da, wo Du aufhörst, Dich selbst zu überhören.

Es geht nicht darum, Dich kurz aus Deinem Leben auszuklinken, um dann doppelt so schnell wieder zu funktionieren.
Es geht darum, Dich ehrlich zu fragen:
„Was brauche ich gerade?“

Vielleicht ist es Schlaf.
Vielleicht Stille.
Vielleicht ein ehrliches Gespräch, das Du zu lange vermeidest.
Vielleicht endlich nichts tun, ohne es erklären zu müssen.

Das ist kein Luxus.
Das ist Selbstachtung.
Und sie fühlt sich manchmal gar nicht angenehm an.
Weil sie bedeutet, hinzuschauen – auch auf das, was unbequem ist.

Me-Time heißt: Dich nicht länger trösten mit Oberflächen-Wellness, sondern Dir wirklich zu begegnen.
Ganz. Ohne Ablenkung. Ohne Ausrede.

Warum Me-Time nicht egoistisch ist

Vielleicht kennst Du diesen Gedanken:
„Ich würd ja gern mal nichts tun – aber das wirkt egoistisch.“

Die Wahrheit? Genau das ist die Lüge, die Dich ausbrennt.

Unsere Welt feiert Menschen, die funktionieren.
Die pünktlich, verfügbar, hilfsbereit sind.
Die sagen: „Kein Problem, ich mach das noch schnell.“
Und dafür gibt’s Applaus – bis niemand mehr merkt, dass Du leer geworden bist.

Andere bekommen Deine volle Energie – und Du? Nur die Krümel.
Ist das fair?

Me-Time ist kein Rückzug aus der Liebe.
Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Du überhaupt liebevoll sein kannst.
Sie macht Dich nicht weniger gebend – sie macht Dein Geben echt.

Denn wenn Du Dich selbst ständig übergehst, wird Dein Ja irgendwann bitter.
Wenn Du Dich ausruhst, bevor Du zusammenbrichst, ist das kein Egoismus.
Das ist Verantwortung.

Also: Nein, Du bist nicht „zu viel“, wenn Du Grenzen ziehst.
Du bist endlich genug, um Dich selbst wichtig zu nehmen.

Was „Zeit für Dich“ wirklich bedeutet

Me-Time ist kein Termin im Kalender, den Du abhaken kannst.
Sie ist ein Raum, den Du Dir selbst öffnest – egal, wie klein er ist.

Manchmal ist sie sichtbar: Ein Spaziergang ohne Ziel, der Kaffee am offenen Fenster, Musik, die nur für Dich spielt.
Vielleicht schreibst Du ein paar Zeilen, atmest tief durch, legst das Handy weg.
Es sind Momente, in denen niemand etwas von Dir will – und Du zum ersten Mal seit Stunden spürst: Ich bin noch da.

Und manchmal geschieht Me-Time im Stillen, ganz innen.
Wenn Du Dich traust, ein ehrliches Nein zu sagen.
Wenn Du Deinen Körper fragst, wie es ihm wirklich geht.
Wenn Du zulässt, dass etwas gerade zu viel ist.
Diese Art von Zeit für Dich sieht nach außen unspektakulär aus – aber sie verändert alles.
Weil Du aufhörst, Dich selbst zu überhören.
Und genau da beginnt Selbstachtung.

Integration in den Alltag

Du wirst nie Zeit finden.
Du musst sie nehmen.

Das klingt hart, ich weiß.
Aber solange Du darauf wartest, dass der Alltag Dir Raum lässt, wartest Du auf etwas, das nie kommt.

Me-Time passiert nicht, wenn alles erledigt ist – sie passiert, damit Du überhaupt weitermachen kannst.

Und nein, sie muss nicht perfekt geplant sein.
Es reicht, wenn Du anfängst.

Fünf Minuten morgens, bevor alle wach sind.
Ein kurzer Spaziergang nach dem Mittagessen.
Das Handy stumm schalten, während Du Deinen Tee trinkst.
Ein ehrliches „Heute nicht“.

Das sind keine Nebensächlichkeiten.
Das sind kleine Revolten gegen das ständige Funktionieren.

Und vielleicht denkst Du jetzt: „Aber mein Kalender ist so voll…“
Ja. Und genau darum ist es so wichtig.
Denn wenn Du Dich nicht einplanst, verschwindest Du zwischen Terminen.

Es gibt nie den perfekten Moment.
Aber es gibt diesen hier – und er reicht, um zu beginnen.

Fazit & Aufruf

Die Wahrheit ist: Niemand wird Dir diese Zeit schenken.
Du musst sie Dir selbst geben – nicht, weil Du egoistisch bist,
sondern weil Du sonst irgendwann nur noch auf Autopilot läufst.

Me-Time ist keine Kür. Sie ist die Grundlage dafür, dass Du Dich nicht verlierst.

Und ja, es fühlt sich am Anfang seltsam an.
Weil Du es nicht gewohnt bist, Dich an erste Stelle zu setzen.
Weil Dein Kopf flüstert: „Dafür hab ich keine Zeit.“
Doch jedes Mal, wenn Du trotzdem innehältst, schreibst Du Dir selbst eine neue Geschichte:
eine, in der Du wichtig bist, auch ohne etwas zu leisten.

Vielleicht beginnst Du heute.
Mit fünf Minuten, die Dir gehören.
Mit einem bewussten Atemzug.
Mit einem „Nein“, das sich erst ungewohnt anfühlt – und dann befreiend.

Ich weiß, wie schwer es ist, Me-Time in den Alltag zu integrieren.
Aber ich verspreche Dir: Es lohnt sich.
Denn sie verändert nicht nur Deine Energie, sondern auch Deine Beziehungen, Deine Entscheidungen, Dein ganzes Innen.

Über all das – die stillen, überraschenden Vorteile von Me-Time – sprechen wir in 14 Tagen, im nächsten Blogartikel. Er wird Dir zeigen, wie viel sich verschiebt, wenn Du Dir wirklich Zeit gibst.

Bis dahin:
Frag Dich heute Abend nur eines – „Was brauche ich gerade wirklich?“
Und dann: tu es.

Von Herz zu Herz.
Deine Kristin

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