Wie Selbstverbindung wirklich entsteht (mitten im ganz normalen Chaos)


WEITERLESEN


Ich spreche in meinen Texten Frauen an. Aber auch als Mann und als Person, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugehörig fühlt, sollst Du Dich bitte angesprochen und Dich auf dieser Seite genauso wohlfühlen und Dich mit mir verbinden! (ich hoffe nur, Du magst rosa *grins*)

Als ich in diesem Monat für eine Handvoll Frauen Selbstfürsorge-Pläne erstellt habe, war das Erstaunen groß. Nicht, weil sie plötzlich so viel mehr getan hätten – sondern, weil sie mit so wenig endlich das fanden, wonach sie sich gesehnt hatten:
Frieden. Ruhe. Selbstverbindung.

So schwer ist das nämlich nicht.
Und so viel musst Du dafür gar nicht tun.
Ganz im Gegenteil.
Die Wahrheit ist:
Du darfst lernen, mal wieder nichts zu tun, um bei Dir anzukommen.

Denn Du musst nicht loslassen lernen.
Du darfst einfach kurz nichts festhalten.

Mein persönlicher Sturm

Als ich vor zweieinhalb Jahren Mama wurde, stand mein Leben Kopf.
Plötzlich war da nicht nur ein fast erwachsener Bonussohn, sondern auch Windeln, Wäsche, Beikost-Chaos und Nächte, in denen ich beim Stillen beinahe einschlief.
Ich wollte so gern verbunden sein mit meinem Baby. Und war gleichzeitig dauernd im Kopf.
Listen, To-dos, Verantwortung.
Ich funktionierte. Ich organisierte. Ich machte weiter.

Ich bin ja nun nicht von gestern, daher kannte ich zwei Wege:

1️⃣ Der alte Weg:
Alles schaffen. Alles richtig machen. Mich aufreiben, um das Gefühl zu behalten, dass alles läuft und ich „genug tue“.

2️⃣ Der neue Weg:
Ehrlich werden. Langsam werden. Nicht nur BEI sondern MIT meinem Sohn sein. UND: Mich selbst wieder fühlen. Auch wenn das bedeutete, etwas liegen zu lassen… (und ja, das war der schwierigste Teil!)

Den ersten bin ich in jungen Jahren oft gegangen. Und im Strudel aus all den neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten bin ich im ersten Lebensjahr meines Sohnes immer wieder hineingerutscht.
Ins Funktionieren. Ins Erledigen-Müssen. Ins Mich-Aufbrauchen.

Ich war müde vom Funktionieren.
Und ehrlichgesagt wusste ich längst, was ich zu tun hatte.

Der Wendepunkt

Eines Tages, mitten im Heizungskeller.
Ich hing Wäsche auf – hektisch, wie immer.
Der neue schwarze Teppich unter meinen Füßen, die Waschmaschine brummte, mein Kopf war schon drei Schritte weiter:
Einkauf, Mittagessen, Schlafrhythmus, Mails.

Und plötzlich war da dieser Gedanke.
Wie ein Blitz:

„Wieso bitte beeilst Du Dich eigentlich so?“

Ich blieb stehen.
Die Hände noch voller Wäscheklammern.
Und ich spürte: Ich kann auch achtsam Wäsche aufhängen.
Nicht hetzen, sondern langsam.
Nicht fertig werden, sondern da sein.

Ich atmete tief durch.
Spürte den feuchten Stoff zwischen meinen Fingern, den warmen Boden, mein pochendes Herz.
Für einen Moment war nichts mehr zu tun.
Nur sein.

Und da war sie wieder, diese leise Verbindung.

Die Wahrheit ist

Selbstfürsorge bedeutet nicht, perfekt zu funktionieren.
Nicht, alles im Griff zu haben.
Nicht, die nächste To-do-Liste schöner zu schreiben.

Selbstfürsorge ist manchmal einfach das ehrliche Eingeständnis:
„Ich kann nicht mehr.“

Und das ist kein Versagen.
Das ist ein Anfang.
Denn genau dort, wo Du aufhörst, zu funktionieren,
fängt Leben wieder an.

Wenn Du spürst, dass das auch Deine Geschichte ist

Vielleicht kennst Du diese Momente auch, in denen Du eigentlich nur atmen wolltest,
und plötzlich wieder mitten in Listen, Gedanken, Pflichten gelandet bist.

Momente, in denen Dein Körper längst „Stopp“ flüstert,
aber Dein Kopf weiter plant.

Und vielleicht gab es auch bei Dir schon diesen kleinen Augenblick,
in dem Du – mitten im Chaos – plötzlich still wurdest.
Nur kurz.
Ehrlich.
Verbunden.

Erzähl mir gern davon.
✨ Wann hast Du zuletzt in Deinem Alltags-Sturm innegehalten?
Und was hat Dir geholfen, Dich in diesem Moment wieder zu spüren?

Ich freu mich, Deine Gedanken zu lesen.
Von Herz zu Herz.
Deine Kristin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert