Sie sagten: „Du warst so mutig, das alles hinter Dir zu lassen.“
Was sie nicht sahen: Wie viel es mich gekostet hat.
Es war November. Ich hatte gerade eine Entscheidung getroffen, die sich angefühlt hat, als würde ich mir selbst das Herz aus der Brust nehmen –
um es irgendwo zwischen Hoffnung und Verlust neu einzusetzen.
Ich trennte mich von meinem Partner. Nicht aus Trotz. Sondern aus Liebe.
Zu meinem Wunsch, Mutter zu werden.
Zu mir.
Und während außen alles nach Neubeginn aussah,
fühlte es sich innen an wie ein freier Fall ohne Netz.
Ich war so lange Weggefährtin für andere.
Hatte Frauen gehalten, gesehen, durch schwere Übergänge begleitet.
Und plötzlich war ich diejenige, die sich selbst kaum noch spürte.
Mein Coaching? Mein Herzberuf? Ich konnte ihn nicht mehr halten – nicht in dieser Verfassung.
Was ich stattdessen tat, fühlte sich für viele an wie ein Rückschritt:
Ich ging zurück in die Festanstellung.
Abteilungsleitung. Struktur. Sicherheit.
Ich brauchte einen äußeren Rahmen, weil mein Inneres gerade zu weich war, um sich selbst zu tragen.
Aber weißt Du, was ich heute sehe, rückblickend?
Es war kein Rückschritt. Es war Selbstschutz.
Ich habe nicht aufgegeben.
Ich habe mich gehalten. Still. Für mich.
Ich habe mir erlaubt, erst wieder selbst zu heilen, bevor ich andere begleite.
Natürlich war ich stark.
Ich habe Meetings moderiert, Entscheidungen getroffen, Leistung gezeigt.
Und gleichzeitig saß ich manchmal in der Mittagspause in der stillen Kabine auf der Toilette –
nur um kurz zu weinen.
Nicht laut.
Nicht sichtbar.
Nur so, dass niemand es merkt.
Und dann wieder: Haltung. Lächeln. Funktionieren.
Wie so viele Frauen, die genau wissen, wie man im richtigen Moment die Fassade aufrecht hält, obwohl innen längst das Fundament bröckelt.
Was mich getragen hat in dieser Zeit, war ein leises Flüstern.
Ein fast trotziges, zartes Vertrauen in mir:
„Es wird Sinn ergeben. Und Du wirst Mutter werden.“
Ich wusste nicht wann. Nicht wie. Aber ich glaubte es.
Und dieses Vertrauen hat mich Stück für Stück zurückgeführt.
Zu meiner Kraft.
Zu meinem Coaching.
Zu Dir.
Heute weiß ich:
Manchmal bedeutet Mut nicht, weiterzugehen.
Sondern, einen Schritt zurückzutreten.
Nicht um aufzugeben – sondern um wieder bei Dir anzukommen.
Nicht jede Rückkehr ist ein Rückfall.
Manche sind ein heimliches Heimkommen.
Wenn Du also gerade zweifelst, ob Du versagst,
weil Du Dich nach Sicherheit sehnst,
weil Du Dich zurückziehst,
weil Du nicht mehr kannst –
dann hör mir zu:
Du darfst das.
Du darfst Dir selbst die Hand reichen, bevor Du wieder andere hältst.
Du darfst Dein Tempo selbst bestimmen – auch wenn es still ist.
Du darfst Dich schützen, ohne Dich zu verstecken.
Du bist nicht weniger wert, wenn Du weich bist.
Du bist nicht weniger Mutter, weniger Frau, wenn Du eine Pause brauchst.
Du bist genug. Gerade jetzt.
Und wenn Du gerade an einem Punkt bist, an dem alles still geworden ist…
wenn Du nicht weißt, wie Dein Weg weitergeht…
aber spürst, dass Du ihn nicht allein gehen möchtest –
dann bin ich da.
Nicht, um Dir zu sagen, wie Du zu leben hast.
Sondern, um Dich daran zu erinnern, dass Du längst unterwegs bist.
Mitten hinein in Deine Wahrheit.