Dein Partner trifft sich in letzter Zeit oft mit seinen Kumpels, ihr streitet oft und er meldet sich seltener? Da ist es nachvollziehbar, dass negative Gedanken aufkommen. Was, wenn er eine andere Frau kennen gelernt hat und sich demnächst trennen will? Solche Gedanken sind Dünger für Deine Angst ihn zu verlieren. Lies hier, wie Du der Angst ihren Nährboden nimmst!
Deine Angst ihn zu verlieren am größten, wenn Du Deinen Partner zu Deinem Lebensmittelpunkt gemacht hast. Denn durch eine Trennung würde Dein gesamtes Leben zusammen brechen. Dann hast Du Dir eine ungesunde Abhängigkeit von Deinem Partner erschaffen, aus der Du unbedingt ausbrechen solltest. Diese Abhängigkeit lähmt Dich und nährt Deine Angst.
Inhalt dieses Artikels
Die Gefahr
Es gibt Situationen, die rufen diese Angst immer wieder hervor. Manchmal lassen sie sie ins Unermessliche anwachsen. Doch es gibt eine Möglichkeit, diese Ängste in den Griff zu bekommen. Denn diese Angst hindert Dich daran, Deine Beziehung in vollen Zügen genießen zu können. Die Angst legt sich sogar – ähnlich wie ein dunkler Schleier – auf Deine Beziehung. Das kann auf Dauer Deine Partnerschaft sogar in genau die Richtung treiben, vor der Du Angst hast (Lies dazu meinen Beitrag „Wie Du Deine negative Gedanken-Spirale stoppst“) .
Soforthilfe – Vorbereitung für die Übung
Die Soforthilfe bei der Angst ihn zu verlieren beginnt in meinen Augen mit der Vorbereitung auf das Worst-Case-Szenario! Was heißt das konkret?
Im Fall der Fälle solltest Du vorbereitet sein – dann nämlich, wenn sich Deine Angst ihn zu verlieren, bewahrheitet. Das heißt für Dich, dass Du Dir schon jetzt (im nicht akuten Fall und in aller Ruhe) überlegst, wie Du mit der Situation umgehen würdest. Auch, wenn der Gedanke an eine Trennung Dich zunächst schmerzt…
Ich bin sicher: Schaust Du in Deine Vergangenheit, wirst Du sicherlich eine andere Situation finden. Eine Situation, die Du überlebt hast, obwohl Du sie Dir in Deinen Gedanken als unüberwindbar vorgestellt hast.
Was heißt das für Dich?
Du bist viel stärker, als Du glaubst!
Der richtige Umgang mit Deiner Angst ihn zu verlieren
Hab den Mut, Dich jetzt mit mir gedanklich auf das Worst-Case-Szenario vorzubereiten. Wir entwickeln eine Strategie, die Dich im Notfall stützen würde. Das nimmt Deiner Angst ihren Nährboden. Du kannst damit Deine Angst ein Stückchen loslassen. Und aufatmen. Und Dich ferner wieder auf das Gute in Deiner Partnerschaft konzentrieren. Kurzum: Sie genießen! Also los!
Deinen Plan B entwickeln
Angenommen, Deine Sorge ihn zu verlieren, würde Realität werden:
Welche Deiner Lebensbereiche fangen dann an zu wackeln?
Sind es Deine Finanzen? Deine Beziehungen zu Deinen / euren Freunden? Dein Job? Deine Gesundheit? Dein wohnliches Umfeld? Deine Persönlichkeit (innere Wahrnehmung von Dir selbst)? Oder gar Dein Sinn des Lebens?
Ermittle nach Gefühl die drei Lebensbereiche, vor dessen Konsequenzen Du am meisten Angst hast. Nimm Dir Zettel und Stift und raub Deiner Angst den Nährboden, indem Du Deinen Plan B entwickelst:
- Was genau würde sich in diesem Lebensbereich garantiert verändern?
- Welche Möglichkeiten hast Du, diesen Lebensbereich anders oder neu zu gestalten beziehungsweise mit dieser neuen Situation umzugehen?
Liste mindestens fünf – besser sieben – Lösungsansätze auf, die Dir helfen würden, diesen Lebensbereich wieder in den Griff zu bekommen! - Welche positiven Dinge könnten durch diese Veränderung geschehen?
Und wie würde sich das auf Dein Leben auswirken? - Fühlen sich Deine Notizen stimmig an? Ist die Angst vor dieser Veränderung geringer?
Traust Du Dir zu, im Worst-Case (zum Beispiel mit meiner Hilfe) diesen Schritten zu folgen?
Wenn nicht, fang bei Schritt zwei erneut an und finde Alternativen, die besser zu Dir passen.
Wenn doch, gehe zum nächsten Lebensbereich über.
Damit das Ganze nicht nur theoretisch klingt, gehen wir gemeinsam durch, vor welchen Konsequenzen einer Trennung meine Angst am größten war:
Mein persönliches Beispiel
Zur Vorgeschichte: Als ich 2012 merkte, dass mein Partner mir etwas verheimlicht, habe ich den Teufel an die Wand gemalt. Ich habe in meinen Gedanken schon gesehen, wie er mit einer anderen zusammen sitzt und schließlich…
„Mehr“ passiert.
Ich hatte sehr große Angst ihn zu verlieren. Denn ich wollte mit ihm mein Leben teilen, ihn heiraten (verlobt waren wir ja schon) und Kinder bekommen.
Meine größte Angst im Falle einer Trennung waren die Finanzen. Ich war es gewohnt, mir die Miete mit meinem Partner zu teilen. Wir wohnten in Meerbusch. Ich arbeitete im 30km entfernten Düsseldorfer Süden. Und eine eigene Wohnung inklusive allem, was dazu gehört, war dort enorm teuer. Ich hatte große Angst, mir das nicht alleine leisten zu können. Das vergrößerte meine Angst ihn zu verlieren ungemein. Wie ging ich also vor?
Mein Beispiel finanzielle Sorgen
Durch die Trennung würde ich natürlich gezwungen sein, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Ich hätte sie mir auf keinen Fall allein leisten können. Meine Sorge war groß, durch die erhöhten Kosten gut leben zu können. Gehen wir die Fragen gemeinsam für dieses konkrete Beispiel durch:
Frage 1: Was ändert sich garantiert?
- Ich muss ausziehen
- Ich habe weniger Geld zum Leben, weil ich alle Kosten für die neue Lebenslage allein tragen muss
Frage 2: Welche Möglichkeiten hast Du? (Neugestaltung / Umgang mit der Situation)
- Ich könnte in eine WG ziehen und so Kosten für Miete und Internet sparen
- Ich könnte mir wieder eine Wohnung außerhalb Düsseldorfs suchen (die ist günstiger)
- Ich könnte meine Ansprüche an eine Wohnung herunterschrauben (statt zwei Zimmer nur 1 Zimmer)
- Ich könnte die Möbel-Anschaffungskosten sparen, indem ich eine möbilierte Wohnung oder ein WG-Zimmer miete
- Ich könnte mir einen Nebenjob suchen, um mehr Geld zur Verfügung zu haben
- Ich könnte schon jetzt beruflich Gas geben, um wertvoller für meinen Arbeitgeber zu werden. So könnte ich bald mein erhöhen oder mich mit neuen Fähigkeiten bei einem anderen Arbeitgeber bewerben
- Ich könnte meine restlichen Lebenskosten reduzieren. Zum Beispiel weniger Parties feiern oder weniger Essen gehen
Frage 3: Welche positiven Dinge könnten geschehen? Wie könnten sie sich auf Dein Leben auswirken?
- Ich könnte durch den Umzug neue Freunde kennen lernen
- Ich könnte durch eine berufliche Neuorientierung oder Qualifikation mehr Spaß an meinem Job haben
- Ich könnte lernen, minimalistischer zu leben und dankbarer zu sein
- Ich könnte durch den Mix aus reduzierten Lebenskosten und erhöhten Einnahmen tatsächlich am Ende mehr Plus auf meinem Konto haben als früher – wer weiß?
Frage 4: Fühlen sich die Notizen stimmig an? Ist die Angst geringer?
Ja. Absolut. Ich kann mir vorstellen, mit diesen Handlungsmöglichkeiten mein (finanzielles) Problem zu lösen.
Jetzt fühle ich mich viel besser.
Fazit
Durch das Zu-Ende-Denken Deiner Angst kommst Du raus aus der Opferhaltung.
Raus aus der Abhängigkeit!
Du findest Lösungen für vorher noch unmöglich zu Überwindendes. Und durch die im Bewusstsein geschaffenen Lösungen wird Deine Angst ihn zu verlieren tatsächlich geringer. Weil Du zu Ende gedacht hast, wie Du das Problem lösen kannst. Dadurch fühlst Du Dich sicherer. Sicherer, Dein Leben schon irgendwie hinzukriegen. Du spürst, Dir kann nichts passieren. Du bist „vorbereitet“ und hast eine gute Strategie.
Wichtig ist schließlich, dass Du Dich nicht mehr von Deiner Angst beherrschen lässt. Sondern dass Du Lösungen findest und Deine Unabhängigkeit stärkst!
PS: Der Ausgang meiner persönlichen Geschichte
Ich habe meinen Partner damals dann tatsächlich verloren. Ich halte es heute für sehr wahrscheinlich, dass ich durch meine Eifersucht und die entsprechenden negativen Gedanken die Maschine „selbsterfüllende Prophezeiung“ angekurbelt habe (Lies den vertiefenden Artikel dazu beim großartigen Tim Schlenzig auf mymonk).
Ich habe ihn nicht verloren, weil er mich verlassen hat. Nein! Sondern weil ICH mich getrennt habe. Ich hatte meine Angst überwunden! Meine Angst ihn zu verlieren. Und gleichzeitig bin ich vor meinen Problemen davon gelaufen..
Doch das habe ich erst viel später realisiert..
Denn beim nächsten Partner ist mir ähnliches passiert..
Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du Deine Angst schon überwunden?
Oder bist Du gerade dabei, Deinen Plan B (siehe oben) zu entwickeln?
Schaust Du den wirklichen Ursachen für Deine Eifersucht und / oder sein Eifersucht-förderndes Verhalten schon ins Auge, schaust hinter die Fassade?! …
Lass mich wissen, wo Du stehst!
Hinterlasse mir einen Kommentar und stell mir Deine Fragen!
Ich freue mich, von Dir zu lesen!
Mach was draus! Ich zähl auf Dich, Du wundervolles Wesen!
Ein Herz voller Liebe für Dich.
Deine Kristin | ExDramaQueen