„Wenn ich etwas will, bin ich egoistisch.“ Wie oft hat dieser Satz Dich schon gebremst? Er hält Dich davon ab, Wünsche zu äußern, Hilfe einzufordern oder einfach klar zu sagen, was Dir wichtig ist. Stattdessen lächelst Du tapfer und stellst Dich zurück. Doch dieser Glaubenssatz ist falsch. Er verzerrt, was Wollen wirklich bedeutet. Denn: Deine Bedürfnisse sind keine Last. Sie sind die Brücke zu Nähe. Und wenn Du zeigst, was Du brauchst, öffnest Du die Tür für echte Verbindung.
Stell Dir eine Familienfeier vor.
Der Tisch ist voll, Stimmen durcheinander, es wird gelacht. In der Mitte steht noch ein einziges Stück Kuchen. Dein Lieblingskuchen.
Du hättest es gern.
Aber anstatt klar zu sagen: „Ich möchte dieses Stück“, hörst Du Dich zögerlich murmeln: „Hm… will das denn niemand anderes? … Wenn nicht, ähhh… würde ich es wohl nehmen…“
Von außen wirkt es höflich. Von innen fühlt es sich an, als würdest Du Dich selbst verraten.
Und tief in Dir rauscht er auf, dieser alte Satz: „Wenn ich etwas will, bin ich egoistisch.“
Woher dieser Gedanke kommt
Viele von uns haben diesen Glaubenssatz früh verinnerlicht.
Wir haben gelernt: Sei brav, mach es den anderen leicht, denk nicht zu viel an Dich.
Vielleicht hast Du Sätze gehört wie: „Nimm nicht so viel.“ – „Denk doch an die anderen.“ – „Sei bescheiden.“
Und irgendwann hast Du sie in Wahrheit verwandelt: „Wenn ich etwas will, schade ich anderen.“
Dieser Satz ist nicht die Wahrheit. Er ist ein Schutz, der irgendwann Sinn gemacht hat – aber heute mehr nimmt als gibt.
Was passiert, wenn Du Wünsche verschluckst
Auf den ersten Blick wirkt es freundlich, wenn Du Dich zurückhältst.
Doch die Folgen sind andere:
- Du verlierst Deine Stimme.
- Du wirst innerlich ärgerlich, oft mehr auf Dich selbst als auf andere.
- Und Du verhinderst Nähe, weil niemand sehen darf, was Dir wirklich wichtig ist.
Schweigen schützt nicht die Beziehung. Es tötet die Verbindung.
Warum Wollen kein Egoismus ist
Egoismus heißt: nur an sich denken, auf Kosten anderer.
Doch Dein Wollen ist etwas anderes.
Es sind Einladungen. Keine Forderungen.
Es sind Wegweiser für Deine Beziehungen.
Wenn Du sagst, was Du brauchst, gibst Du anderen die Chance, Dich zu verstehen – und sich Dir zuzuwenden.
Und falls Du gerade denkst: „Das fällt mir schwer“ – klar, das geht nicht nur Dir so. Viele von uns stolpern an genau dieser Stelle. Wichtig ist nicht, dass es leicht ist. Wichtig ist, dass Du anfängst.
Der kleine Anfang
Es geht nicht darum, sofort die großen Themen auf den Tisch zu bringen.
Ein einziges „Kannst Du bitte…?“ reicht für den Anfang.
Genau dabei setzt mein Onlinekurs Ich darf wollen an. Dort lernst Du, Deine Wünsche nicht als Egoismus zu verurteilen, sondern sie klar und ehrlich auszusprechen.
Fazit
Der alte Satz „Wenn ich etwas will, bin ich egoistisch“ ist ein Irrtum.
Die Wahrheit lautet:
„Wenn Du zeigst, was Du brauchst, öffnest Du die Tür für echte Nähe.“
Und jedes Mal, wenn Du das wagst – ob beim Kuchenstück oder in den großen Dingen – stärkst Du die Verbindung zu Dir selbst und zu den Menschen, die Dir wichtig sind.